Digital gestützte Schülersprecherwahl über LernSax - basisdemokratisch
Beschreibung

Die Schulgemeinschaft am Hans-Erlwein-Gymnasium lebt und entwickelt eine Kultur der Digitalität und nutzt digitale Werkzeuge als Struktur für demokratische Beteiligungsprozesse. Das hier vorgestellte Projekt liefert einen wichtigen Baustein zur Digitalisierung der Kommunikations- und Arbeitskultur an der Schule und testet den Einsatz digitaler Werkzeuge zur Unterstützung der Evaluation und Qualitätsentwicklung.
Die Nutzung von LernSax für die Wahl der Schülersprecher soll den Stellenwert der Lernplattform zur generellen Kommunikation in der Schule stärken und die Vorteile einer digitalen Arbeitskultur verdeutlichen. Ausgehend vom Kompetenzrahmen „Kompetenzen in der digitalen Welt“ wird vor allem die Bereiche „Kommunizieren und Kooperieren“ (2.1.1, 2.5.3) sowie „Analysieren und Reflektieren“ (6.2.5, 6.2.6) gestärkt.
Innerhalb der Leitgedanken zur Kultur der Digitalität findet sich zudem folgender Anker: „Schülerinnen und Schüler können mit Unterstützung digitaler Dienste und Werkzeuge regelmäßig demokratisch am Schulleben mitwirken.“
Unter Nutzung des Umfragetools von LernSax werden die Juniorvertretung (Klasse 5-7) und die Schülersprecher (Klasse 8-12) in einer Umfrage unter allen Schülerinnen und Schülern ausgewählt. So konnte die Wahl der Schülersprecher basisdemokratisch mit der gesamte Schülerschaft durchgeführt werden. Die Kandidatinnen und Kandidaten standen vorher fest.
Dabei wurden zwei Gruppen erstellt, eine mit allen Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 5-7, eine mit den Klassenstufen 8-12 und den jeweils verantwortlichen Sozialpädagoginnen und -pädagogen bzw. Lehrerinnen und Lehrern. In der Gruppe war eine zeitlich terminierte Umfrage eingerichtet mit den jeweiligen Namen der Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahl, bei der alle einmal abstimmen konnten. Das Ergebnis wurde bei der nächsten Sitzung des Schülerrates verkündet.
Die Vorteile einer solch digital gestützten Schülersprecherwahl waren:
- eine einfache Umfrage in einer geschlossenen Gruppe ist mit wenig Aufwand realisierbar,
- in den Einstellungen konnte das einmalige Abstimmen eingestellt, sowie ein Begleittext zur Abstimmung veröffentlicht werden (jeder eine Stimme, Zeitraum, …),
- um den fünf Grundsätzen einer demokratische Wahl nachzukommen (allgemein, unmittelbar, frei, gleich und geheim) zu genügen, kann die Umfrage entsprechend konfiguriert werden. Für die Administratoren der Gruppe war eine Verfolgung des jeweiligen Wahltrends über die Woche sichtbar. Für die Wahl wichtig ist, zu sehen, wie die Onlineabstimmung angenommen wird und wie intensiv man das im Abstimmungszeitraum bewirbt.
Es gab aber auch eine Reihe von Stolpersteinen, die bei der nächsten Wahl beachtet werden müssen, z. B. kamen nicht alle Schülerinnen und Schüler der jüngeren Klassen gut mit der digitalen Variante zurecht. Zu beachten ist auch, dass ein nachträgliches Hinzufügen oder Entfernen von Kandidatinnen und Kandidaten nicht möglich ist. Dafür muss die Umfrage gelöscht und neu eingerichtet werden.
Empfehlenswert ist, mit den jüngeren Schülerinnen und Schülern vorher einen kleinen „LernSax-Workshop“ durchzuführen, um sie auf die Wahl und das Verfahren vorzubereiten.
Für unsere Schule war es eine tolle Erfahrung, im Rahmen der Kultur der Digitalität, dies mit LernSax auszuprobieren und wir wollen dies auch in den nächsten Jahren beibehalten.