Lernbüro
Beschreibung

Selbstorganisiertes Lernen im digitalen Lernbüro
Die Marie-Curie-Schule an der Messe Leipzig ist eine Schule im Aufbau und bearbeitet derzeit verschiedene Themenfelder gleichzeitig. Dazu gehört das Lehren und Lernen im Lernbüro in den Fächern Biologie und Mathematik in den Klassenstufen 5 bis 8.
Während Mathematik auf ein analoges Lernbüro setzt, wurde in Biologie ein digitales Lernbüro entwickelt, das zwischen 3 und 7 Klassen pro Jahrgang erproben.
Kompetenzen
Die Schülerinnen und Schüler trainieren ab der 5. Klasse Selbstständigkeit, Selbstorganisation und Eigenverantwortung im eigenen Lernprozess.
Ab der 5. Klasse werden die Schülerinnen und Schüler gezielt darauf vorbereitet: Sie lernen sich im Lehrbuch zurecht zu finden bspw. den Umgang mit Inhaltsverzeichnis und Register, um dieses dann in die digitale Umgebung zu übertragen.
Darüber hinaus werden die Lesekompetenz sowie das Zeitmanagement gefördert. Die Kinder müssen lernen, wie viel Zeit verwenden sie für eine Aufgabe oder wann machen sie Pausen. Zudem wird das Aufgabenverständnis trainiert, indem die sie lernen, zu erkenne, was die Operatoren von ihnen verlangen. Des Weiteren müssen sie erkennen, inwieweit ihre eigenen Lösungen mit dem Erwartungsbild der Lehrperson übereinstimmen.

Die digitalen Kompetenzen werden im Umgang mit dem Tablet gestärkt. Das bedeutet, sie erlernen, ihre Zugangsdaten zielgerichtet zu verwenden sowie Regeln im Umgang mit digitalen Lernumgebungen. Beispielsweise ist es nicht gestattet, die Lösungen der Lehrkraft zu kopieren. Inhalte können in der digitalen Lernumgebung ebenfalls nicht übersprungen werden und Mitschriften in einem analogen Hefter sind Pflicht. Kooperation und Kommunikation werden ebenfalls in der Freiarbeitsphase gestärkt, indem die Schülerinnen und Schüler in Teams zusammenarbeiten können.
Umsetzung
Das Fach Biologie wird im Schuljahr 2024/2025 in jedem Lernbereich über das digitale Lernbüro unterrichtet. Dazu hat die Schule 60-minütige Stunden eingeführt, in der die Freiarbeit stattfindet. 45 Minuten haben sich als nicht zielführend herausgestellt, da das Austeilen der Geräte und Einloggen der Kinder zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Ebenso wenig konnten sich die Schülerinnen und Schüler in 90-minütigen Stunden ausreichend in der Freiarbeit konzentrieren.
Im Unterricht erarbeiten die Kinder und Jugendlichen eigenständig die Themenbereiche, die das Schuljahr vorgesehen hat.
Zu jedem Themenbereich gibt es eine Einführungsseite, mit verschiedenen Aufgabenstellungen. Die Plattform moodle dient als Arbeitsumgebung, die über Schullogin allen Beteiligten frei zugänglich ist und vom Land Sachsen zur Verfügung gestellt wird.
Über Farben wird gekennzeichnet, welche Inhalte in den Hefter übertragen werden müssen. Die Einstellungen sind so gewählt, dass keine Aufgaben übersprungen werden können, sondern alles nacheinander bearbeitet werden muss. Über das stetige Erarbeiten werden immer wieder neue Inhalte freigeschaltet.
Die Kontrolle folgt bspw. über H5P-Anwendungen oder Lösungskarten der Lehrperson.
Nach jeder Einheit erfolgt eine Lernerfolgskontrolle über Tests, um das selbsterworbene Wissen unter Beweis zu stellen.
Vor- und Nachteile
Die Vorteile des digitalen Lernbüros sind auf verschiedenen Ebenen zu sehen. Zum einen wird das individuelle Lerntempo bewahrt und die Differenzierungsmöglichkeiten der digitalen Lernumgebung fördern eine individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler. Während der Arbeitszeit dürfen eigenständig Pausen gemacht werden.
Die Kinder und Jugendlichen erfahren mehr Selbstwirksamkeit als im Frontalunterricht und sind in den Freiarbeitsphasen durchweg gefordert. Das Feedback des Lernenden ist positiv, denn sie schätzen die Freiheiten des digitalen Lernbüros. Die Lehrperson kann den Schülerinnen und Schülern helfen, die eine stärkere Unterstützung in freien Arbeitsformen benötigen. Zudem kann zuhause problemlos auf die Inhalte zurückgegriffen werden.
Schulplanerisch überzeugt das Konzept, da Vertretungsstunden bereits geplant sind, sofern das Lernbüro abrufbar und fertig vorbereitet ist und die Lösungen in der Schule greifbar sind.
Während der Erarbeitung des Lernbüros ist es wichtig, einheitliche Regeln für die Nutzung mobiler Endgeräte auszuhandeln und die schulinterne Situation zu beachten in Hinblick auf die Anzahl verfügbarer Geräte. Das Nutzen der Computerkabinette hat sich für den Biologieunterricht nicht bewährt, da Experimente nicht problemlos vorzeigbar sind durch die Raumänderungen.