LEGO-Robotik

Gibt es ein Kinderzimmer ohne LEGO? Vielleicht auch bald keine Schule mehr...

Überblick

LEGO bietet im Bereich Robotik verschiedene Systeme an. Diese basieren auf dem bewährten, und den Kids vertrauten, LEGO-Bausatz-Prinzip. Es können verschiedene Modelle mit Sensoren und Motoren entworfen und gebaut werden. Mit einfachen Programmierbefehlen im Blockly-Stil werden diese dann gesteuert. Auf dem Markt sind derzeit vier Systeme:
Boost, Spike Essential, Spike prime und Mindstorms EV3.
Alle werden von LEGO selbst intensiv gefördert, u.a. durch die Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien. Voraussichtlich werden sie auch noch für mehrere Jahre verfügbar sein.
Ein Nachteil des LEGO-Systems muss hier jedoch genannt werden: Wehe es fehlt ein entscheidendes Teil im Baukasten - sei es nicht richtig aufgeräumt oder im Staubsauger verschwunden - dann ist echte Kreativität gefragt!

LEGO Boost

LEGO Boost ist für Einsteiger in die Robotik gedacht und führt die Erbauer in eher engem Rahmen zu festgelegten Zielen und ist leider nicht wirklich frei programmierbar. Daher würde ich das Ganze eher in die Kategorie „Spielzeug“ für private Anwender einordnen. Auch von LEGO selbst wird Boost nicht zur LEGO-Education gezählt, obwohl es einige wenige Unterrichtsmaterialien gibt (s.u.).

LEGO-Education Spike Essential

LEGO-Education Spike Essential (Foto: LEGO)

Spike Essential bildet - laut den Empfehlungen in der Grundschule Klasse 1 bis 4 - den Einstieg in "echte" Robotik.
Der "Smarthub" wird vom Tablet oder PC aus über Bluetooth gesteuert. An seine beiden Erweiterungsbuchsen lassen sich zwei Motoren, ein Gyroskop oder Farbsensor anschließen. Damit ist es bereits möglich, lenkbare Fahrzeuge ohne Sensoren zu bauen.
Entscheidender Vorteil von Spike ist die ausführliche Sammlung von Unterrichtsideen, die sofort umsetzbar in der App erscheinen. Diese sind verständlich, motivierend und logisch aufeinander aufbauend formuliert. Allerdings sind die Empfehlungen von Lego auf dieser Stufe nicht sehr Technik-orientiert. Für den sächsischen TC-Unterricht ist doch eher Spike Prime zu empfehlen.

LEGO-Education Spike Prime

LEGO Spike Prime (Foto: LEGO)

Mit Spike lassen sich bereits anspruchsvollere Projekte mit Schülern ab 9...10 Jahren umsetzen. Erfreulicherweise verwendet Spike die selben Ein-/Ausgabegeräte wie schon WeDo. Erweitert wird die Palette um verschiedene Motoren, Gyroskop, 5x5-Matrix-Display, Farb- und Tastsensoren, die an 6 Anschlüssen Platz finden.
Auch hier sind die Unterrichtsmaterialien vorbildlich.
Während man bei Essential noch mit knapp 300€ pro 2-Schüler-Arbeitsplatz rechnen muss, kommt man bei Spike schon auf 350€. Erfreulicherweise sind Ersatzteil-Sets erhältlich.

LEGO Mindstorms

LEGO-Education Mindstorms EV3 (Foto: LEGO)

Mindstorms wird für Schüler ab 10 Jahren empfohlen, was aber gewagt ist. Schon die einfachsten Projekte haben eine deutlich höhere Komplexität als die oben genannten.
Da wir hier über Programmieren an Grundschulen reden denke ich, das Mindstorms kein Thema für uns ist.
Wer aber in die First LEGO League einsteigen will, kommt um Mindstorms nicht herum.
Mindstorms ist übrigens nicht kompatibel zu Spike.
Offenbar trennt sich Lego gerade (Januar 2022) vom bewährten EV3-Brick und will den optisch attraktiveren  „Lego Mindstorms Robot Inventor“ (Nummer 51515) etablieren.